Ab 2000
1990 - 2000
Über die Wahrnehmung der Natur
Nach dem Studium der Philosophie (1986-1988) und einer Ausbildung im Bereich Computerprogrammierung und 3D-Animation (1988-1989) änderte sich mein Blick auf die Welt. Der Ansatz einer "Konstruktion von Wirklichkeit" wurde wieder stärker fokussiert.
Schon in meiner Schulzeit interessierte mich die technische Zeichnung, die nach Platon der Idee der Dinge näher ist als die Abbildung der Oberflächen und der "Erscheinung des Lichts in der Welt", einem Thema des Descartes und später der Impressionisten.
In diesem konstruktiven Ansatz von Welterklärung interessierte mich aber, die Gegenstände der Welt in meiner Malerei zu zerlegen, um sie so als Details einer allgemeinen Unübersichtlichkeit in einer Welt der Oberflächen besser zu verstehen.
In der Zeit, in der die heutige virtuelle Welt entstanden ist, teilte ich die Wirklichkeit in die Erscheinung der Oberflächen, in grafische Muster und in die Darstellung einer Konstruktion dreidimensionaler Körper auf.
Das entspricht der seit Descartes verwendeten wissenschaftlichen und empirischen Betrachtungsweise der Welt, eine Methode der Dekonstruktion der Dinge.
Erst die Zerlegung in die Einzelteile der Gegenstände ermöglicht eine genaue Beschreibung Ihrer Komponenten und der Art und Weise wie sie funktionieren.
Mein Themen war immer noch die Natur, aber es ging mir jetzt nicht mehr um die Intention der Natur sondern um die Art und Weise, wie wir Menschen eine immer stärker industriell geformte Welt wahrnehmen.
1983 - 1990
Intention der Natur
In den 80er Jahren bestimmten Punkmusik und eine gewisse Direktheit den sogenannten "Zeitgeist". Ich war jung und arbeitete in der Kunstakademie München zunächst in der Klasse des Impressionisten Rudi Tröger. Später entstand über meine Arbeit als gewählter studentischer Vertreter im der Kunstakademie München ein Kontakt zu Professor Günter Fruhtrunk, mit dessen Klasse ich auch nach Fruhtrunks zu frühem Tod das ganze Studium über im engen Austausch stand.
Nach der traditionellen Ausbildung im Aktzeichnen bei Professor Heinz Butz interessierte ich mich ab 1983 für die Dekonstruktion der Natur. Wegen starker Eindrücke durch Werbeplakate und durch eine Welt, die durch Autos, Großtypografie, Bildschirme usw. extreme Farbkontraste zur Sehgewohnheit machte, arbeitete ich auch in der Kunst zunehmend mit einer Formensprache kontrastierender Farbflächen, die dieser allgemeinen „Verblendung“ standhalten konnte. Auch die Grundlagen des Bildes wie Rahmen (framing), der Funktion des Bildträgers im Bild und der Nagel an dem alles hängt sowie Zeichen und Zeichenträger wurden zum Gegenstand meiner Malerei.
Jedes Bild, das nicht versucht, eine neue Sichtweise auf Kunst zu entwickeln, war in dieser Zeit für mich ein Bild zu viel.
Meine Bilder sollten nicht mehr wie Natur aussehen, in diesen Jahren habe ich nach der Idee der Natur gesucht. Meine Malerei sollte die Formprinzipien der Natur sichtbar machen …